Mikrobiologie Gehalt
Wie viel verdienen Mikrobiolog:innen?

Promovierte Mikrobiologen erwartet das höchste Gehalt in der Industrie. © Ca-ssis / iStock.com
Mikrobiologen und -biologinnen sind auf vielen Gebieten einsetzbar. Ein hohes Gehalt erwartet sie jedoch nicht überall. Wieviel Sie wo mit einem Mikrobiologiestudium verdienen können, lesen Sie hier.
Aktualisiert: 16.09.2024
Mikrobiologie Gehalt: Das Wichtigste in Kürze
- Das Mediangehalt von Mikrobiolog:innen liegt bei rund 60.000 Euro brutto pro Jahr (ca. 5.000 Euro pro Monat)
- Im öffentlichen Dienst, also in Behörden, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, ist das Gehalt tariflich geregelt und liegt in der Entgeltgruppe E13 bei 4.200 (Einstiegsgehalt) und 6.000 Euro brutto pro Monat
- In der freien Wirtschaft können Mikrobiolog:innen in der Pharma-, Chemie- und Biotechnologiebranche mit überdurchschnittlich hohen Gehältern rechnen
Was ist Mikrobiologie – und wie hoch ist das Gehalt?
Per Definition ist Mikrobiologie die Beschäftigung mit Mikroorganismen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Die Mikrobiologie zählt als Teilgebiet der Biologie wie auch der Medizin und gliedert sich wiederum in verschiedene Teilgebiete:
- Protozoologie (Urtierchen)
- Mykologie (Pilze)
- Bakteriologie (Bakterien)
- Virologie (Viren)
Mit einer Spezialisierung auf dem Gebiet der Mikrobiologie verfügen Biologen und Biologinnen über gute Berufsaussichten und es erwartet sie je nach Arbeitsbereich häufig ein sehr guter Verdienst. Sie können ihr Wissen beispielsweise in der Meeresmikrobiologie, Biotechnologie oder medizinischen Mikrobiologie anwenden. Zu ihren Aufgaben gehört insbesondere die Erforschung von Mikroorganismen in Laboren.
Mikrobiolog:innen finden in der freien Wirtschaft zu einem Großteil in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie Beschäftigung. Im öffentlichen Sektor sind das Gesundheitswesen, Behörden und Forschungsinstitute wie das Robert-Koch-Institut (RKI) ihre Einsatzgebiete. Nicht zuletzt können Mikrobiolog:innen an Hochschulen in der Forschung und Lehre tätig sein.
Nach Angaben des Portals gehalt.de liegt das Mediangehalt von Mikrobiolog:innen bei knapp 5.000 Euro brutto pro Monat. Die Gehaltsspanne wird hier mit 4.300 bis 5.500 Euro monatlich angegeben.
Das zu erwartende Gehalt in der Mikrobiologie unterscheidet sich je nach Qualifikation, Arbeitsbereich und Region signifikant. Die Gehaltsaussichten in der freien Wirtschaft sind besser als im öffentlichen Dienst. Hier variiert das Gehalt für Mikrobiologen und -biologinnen insbesondere nach Branche, Größe und Umsatz des jeweiligen Unternehmens. In der Wissenschaft richten sich die Gehälter vor allem nach dem Grad der Qualifikation. Auch hier sind aber sechsstellige Gehälter möglich (W3-Professur).
Anzeige
Gehälter für Mikrobiologen und -biologinnen nach Berufserfahrung
Das Gehalt in der Mikrobiologie steigt mit der Berufserfahrung: in der freien Wirtschaft hauptsächlich durch die Erweiterung des Tätigkeitsbereiches und der Verantwortlichkeiten, im öffentlichen Bereich mit der Dauer der einschlägigen Berufserfahrung nach tariflichen Regelungen. Mikrobiologinnen mit Spitzengehalt haben in der Regel promoviert und arbeiten in leitender Funktion für große Unternehmen in der Industrie. Hier sind mit sehr viel Berufserfahrung Monatsgehälter bis zu 10.500 Euro brutto möglich.
Gehaltsentwicklung für Mikrobiolog:innen nach Berufserfahrung
Berufserfahrung | Gehalt im Durchschnitt (brutto) |
---|---|
bis drei Jahre |
4.410€ |
drei bis sechs Jahre |
4.572€ |
sieben bis neun Jahre |
4.790€ |
mehr als neun Jahre |
5.558€ |
Forschung im Bereich der Mikrobiologie: Welches Gehalt ist möglich?
Manche sagen, dass Mikrobiologen und –biologinnen die Forschung an Universitäten oder anderen Einrichtungen des Bildungswesens nicht des Geldes wegen betreiben. Auch wenn sie für die Forschung an Universitäten oder in Forschungseinrichtungen nach Tarif bezahlt werden, können sie in großen Unternehmen der Industrie mit etwa 30 Prozent mehr Gehalt rechnen.
Schafft man es als Mikrobiologe oder Mikrobiologin jedoch, eine der seltenen Professuren zu erlangen, erfolgt die Vergütung nach der W-Besoldung, die in drei Stufen aufgeteilt ist – W1 bis W3. Die W1-Besoldung erfolgt bei Juniorprofessuren, W2 bis W3 bei allen anderen Professuren. An Fachhochschulen werden hauptsächlich W2-Professuren ausgeschrieben, wohingegen an Universitäten deutlich mehr Professoren eine W3-Stelle innehaben. Wie hoch die Besoldung in den einzelnen Stufen ist, variiert nach Bundesland bzw. Dienstherr. Grob liegt es zwischen
- W3 Professur: zwischen 7.000 und 8.000 Euro brutto monatlich (plus Leistungszulagen)
- W2 Professur: rund 6.200 bis 7.200 Euro brutto pro Monat (ggf plus Leistungszulagen)
- W1 Professur (Juniorprofessur): ca. 4.800 und 5.500 Euro brutto pro Monat (nur sehr selten Leistungszulagen)
Bis eine Professur erreicht ist, gilt es aber eine lange, harte und unsichere Qualifizierungszeit zu überstehen – zunächst die Promotion, schließlich die Postdoc-Phase. Die Stellen sind in der Regel befristet und häufig nur in Teilzeit ausgeschrieben (auch wenn die Arbeitsbelastung nicht selten der einer Vollzeitstelle entspricht).
Doktorandengehalt/ Postdoc-Gehalt (E13)
Entgeltgruppe und Stufe | TVöD Bund | TV-L (Länder) | TV-H (Hessen) |
---|---|---|---|
E-13, Stufe 1 |
4.627,76 € |
4.188,38 € |
4.244,36 € |
Gehälter in Führungspositionen und mit Personalverantwortung
Die höchsten Gehälter werden an promovierte Mikrobiologen und -biologinnen gezahlt, die bereits Personalverantwortung vorweisen können und leitende Tätigkeiten übernehmen. Sehr häufig werden hier verhandlungssichere Deutsch- und Englischkenntnisse sowie eine hohe Sozialkompetenz und Teamfähigkeit vorausgesetzt.
Ein gewisser Grad an Führungserfahrung kann bereits während des Studiums der Mikrobiologie gesammelt werden – beispielsweise durch Tutorien, die Übernahme eines Postens in der Hochschulpolitik oder Teilnahme an Führungsseminaren. Da zu einer Führungsposition außerdem ein hoher Grad an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gehört, können auch längere Auslandsaufenthalte – etwa in Form von Auslandssemestern – die Chancen auf eine entsprechende Stelle erhöhen.
Gehalt im öffentlichen Dienst
Für Mikrobiologen und -biologinnen im öffentlichen Dienst steigt das Gehalt automatisch mit der Berufserfahrung. Nach drei Jahren ist für diejenigen mit Master oder Doktortitel – je nach Entgeltgruppe TV-L 13 oder 14 – ein Gehalt von rund 4.750 bis 5.200 Euro brutto zu erwarten, nach 15 Jahren sind es ca. 6.000 bis 6.500 Euro. Für Hochschulabsolvent:innen, die bereits nach dem Bachelorabschluss ins Berufsleben eingestiegen sind, ist neben den Berufsaussichten auch die Entgelteinstufung geringer.
Ausführliche Informationen und Entgelttabellen finden Sie im Ratgeber „Gehalt im öffentlichen Dienst“.
Diese Stellenangebote könnten Sie auch interessieren
Facharztgehalt in der Mikrobiologie (Virologie und Infektionsepidemiologie)
Fachärzte und -ärztinnen der Virologie und Infektiologie beschäftigen sich mit einem besonderen Teilbereich der Mikrobiologie: der Labordiagnostik von Mikroorganismen, Viren und anderen hochpathogenen biologischen Erregern und Toxinen. Hierfür ist spezielles Fachwissen nötig, weswegen die fachärztliche Ausbildung üblicherweise einen Zeitraum von fünf Jahren in Anspruch nimmt.
An öffentlichen Einrichtungen, also etwa kommunalen Krankenhäusern und Unikliniken, bemisst sich das Gehalt nach dem Tarifvertrag für Ärzte, den sogenannten TV-Ärzte (Bund, VKA oder TdL, je nach Dienstherr). Folgende Grundgehälter (ohne Zulagen) sind beispielsweise an Unikliniken in etwa zu erwarten:
- Assistenzarzt/-ärztin für Virologie: 5.300 bis 6.800 Euro brutto pro Monat
- Facharzt/-ärztin für Virologie: 7.000 bis 8.800 Euro brutto pro Monat
- Oberarzt/ärztin für Virologie: 9.000 bis 10.000 Euro brutto pro Monat
Mehr Informationen zu Arztgehältern finden Sie in unserem Ratgeber „TV-Ärzte: Gehalt".