Die
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und das
Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) suchen im Rahmen einer gemeinsamen Berufung zum 01.03.2022 eine*n
Programmleiter*in für das Forschungsprogramm
„Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme“ des Deutschen Instituts
verbunden mit einer Kooperationsprofessur (W2) für Internationale
Wirtschaft/Entwicklungsökonomik (Universität Bonn)
Das DIE ist eine der weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet globaler nachhaltiger Entwicklung. Es
führt auf der Grundlage unabhängiger eigener Forschung Beratungs- und Ausbildungsaufgaben durch. Das Forschungsprogramm
„Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme“ des DIE wird in Form einer Doppelspitze gemeinsam mit
Herrn Dr. Altenburg geleitet. Es untersucht wirtschafts- und sozialpolitische Strategien, die eine am Gemeinwohl orientierte
Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 ermöglichen sowie flankierende Reformoptionen des weltwirtschaftlichen Ordnungsrahmens,
seiner Instrumente und Institutionen (global economic governance). Der Schwerpunkt liegt auf Entwicklungs-
und Schwellenländern. Die insgesamt 35 Mitarbeiter*innen des Programms (davon 31 Wissenschaftler*innen inkl.
z. Zt. sechs Doktorand*innen) sind in vier Forschungsbereichen organisiert: (1) Weltwirtschaft und Entwicklungsfinanzierung;
(2) Strukturwandel und inklusive Entwicklung; (3) ökologische Wirtschaftspolitik; (4) Sozialpolitik, Armut
und Ungleichheit. Die Forschungsbereiche haben einen wirtschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt mit interdisziplinärer
Anschlussfähigkeit.
Die Forschung ist theoriegeleitet, stützt sich auf empirische Analysen unter Einbezug einer Vielfalt sozialwissenschaftlicher
Methoden und ist anwendungsorientiert. Das Spektrum umfasst quantitative empirische Analysen umfassender
Datensätze (z. B. zu handelspolitischen Fragen oder Einkommensungleichheiten), Modellierung und politökonomische
Analysen sozial- und wirtschaftspolitischer Ansätze (z. B. für Klimaschutz oder Armutsbekämpfung) sowie
verhaltensökonomische Untersuchungen und qualitative fallstudienbasierte Analysen. Damit trägt das Programm zu den
theoretischen Debatten und methodischen Innovationen der ökonomischen Forschung der letzten Jahre bei: die stärkere
Berücksichtigung strategisch handelnder Akteure und ihrer Agency, Formen von Marktversagen (z. B. Umweltexternalitäten)
sowie des historischen bzw. gesellschaftlichen Kontextes (u. a. Evolutorische Ökonomik, Umweltökonomik und
Institutionenökonomik).
Anforderungsprofil:
- Forschungsprofil in den Wirtschaftswissenschaften; hochrangige Publikationen in zentralen Theorien und Methoden der
Disziplin.
- Offenheit für Theorie- und Methodenvielfalt, die Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen und gesellschaftspolitischen
Akteuren.
- Vernetzung und internationale Sichtbarkeit in mindestens einem der vier oben genannten Forschungsbereiche, vorzugsweise
im Fachgebiet Weltwirtschaft.
- Fähigkeit, innovative Forschungsthemen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu identifizieren, andere
Wissenschaftler*innen für diese zu begeistern, interdisziplinäre Forschungsgruppen zu formen und diese anzuleiten.
- Nachgewiesene Fähigkeit, aus theoriegeleiteter Forschung praxistaugliche Lösungsmöglichkeiten abzuleiten und den
Wissenstransfer in die Praxis effizient zu organisieren.
- Erfahrungen in der Einwerbung kompetitiver Drittmittel.
- Erfahrungen in der Hochschullehre. Erwartet wird zudem die Betreuung wirtschaftswissenschaftlicher Doktorand*innen
in der Bonn Graduate School of Economics sowie die Beteiligung an der Lehre im Postgraduiertenprogramm DIE.
Voraussetzungen und Qualifikationen:
- Abgeschlossenes Hochschulstudium, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen in den
Wirtschaftswissenschaften.
- Fundierte, exzellente Kenntnisse und einschlägige wissenschaftliche Veröffentlichungen in einem der vier oben
genannten Forschungsbereiche, vorzugsweise im Fachgebiet Weltwirtschaft.
- Erfahrungen in der Leitung von Forschungsvorhaben sowie in Politikberatung.
- Erfahrungen in Personalführung und Leitung von Teams.
- Forschungserfahrung in Asien, Afrika, oder Lateinamerika.
- Sehr gute Sprachkenntnisse in Englisch. Der Erwerb guter Deutschkenntnisse wird in den ersten zwei Jahren erwartet.
- Die Ko-Leitung eines Forschungsprogramms dieser Größenordnung erfordert Präsenz vor Ort. Die Bereitschaft, den
Lebensmittelpunkt in die Region zu legen, wird daher vorausgesetzt.
Die W2-Professur für Internationale Wirtschaft/Entwicklungsökonomie – angesiedelt an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen
Fakultät im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Bonn – richtet sich nach dem „Jülicher Modell“
(Beurlaubungsmodell). Das vorgesehene Lehrdeputat an der Universität Bonn beträgt 2 SWS in den wirtschaftswissenschaftlichen
Studiengängen (BA/MA). Die Besetzung der Professur und Programmleitung erfolgt unbefristet. Die Bestellung
erfolgt in Abstimmung mit den Gesellschaftern des DIE.
Die Universität Bonn und das DIE setzen sich für Diversität und Chancengleichheit ein. Sie sind als familiengerechte Einrichtungen
zertifiziert. Die Universität Bonn verfügt über einen Dual Career-Service. Ziel der Universität und des DIE ist es, den Anteil von
Frauen in Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, zu erhöhen und deren Karrieren besonders zu fördern. Bewerbungen
werden in Übereinstimmung mit dem Landesgleichstellungsgesetz und dem Bundesgleichstellungsgesetz behandelt.
Bei gleicher Eignung schwerbehinderter Bewerber*innen wird diesen Personen bei der Besetzung der Vorrang eingeräumt.
Bewerberinnen und Bewerber werden gebeten, Ihre Unterlagen in englischer Sprache (Lebenslauf, Forschungskonzept
(max. 5 S.) für das Programm, Schriftenverzeichnis, Angabe von eingeworbenen Drittmitteln, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen,
Lehrveranstaltungsevaluationen, Beschreibung der Leitungs- und Beratungserfahrung, Zeugnis- und
Urkundenkopien) dem
Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn
(Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form (PDF-Datei mit max. 15 MB an
dekanat@rsf.uni-bonn.de) bis
zum
15.10.2021 einzureichen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass die Unterlagen an die
Mitglieder der Berufungskommission weitergeleitet werden.