Bewerbung Biologie
Tipps für die Bewerbung als Biologe

Vögel Symbolbild Bewerbung Biologie

Die Bewerbung von Biologen sollte je nach Karriereziel auf die unterschiedlichen Anforderungen aus Wissenschaft oder Wirtschaft angepasst sein © ruewi / Photocase

Bei der Bewerbung von Biologen sind einige Feinheiten zu beachten. Generell sollten die Praxiserfahrung sowie die fachlichen Qualitäten hervorgehoben werden.

Veröffentlicht: 18.03.2019

Von: Florian Heil

Die Berufsaussichten für Biologen sind generell nicht schlecht, da nach abgeschlossenem Biologie-Studium oder der Promotion in Biologie eine Reihe von Jobs in verschiedenen Berufsfeldern infrage kommen. Dennoch hängt viel von einer aussagekräftigen Bewerbung ab, denn es gibt eine jedes Jahr rund 4.100 neue Master-Absolventen und gut 2.700 neue Doktoren in der Biologie, die sich in direkter Konkurrenz befinden. Neben dem Lebenslauf ist für Personaler vor allem das Anschreiben von Bedeutung.

Dieses sollte im Bereich der Biologie eher klassisch gehalten werden. Übersteigerte Kreativität ist bei Personalern nicht gefragt. Anstatt viel Zeit in die Layouts zu stecken, ist es wichtiger, dass Titelblatt, Anschreiben und Lebenslauf ein einheitliches Schriftbild haben und dass Arbeits- und Hochschulzeugnisse ordentlich eingescannt oder kopiert wurden. Klarheit gehe vor Drechselei, so eine Expertin aus dem Ressort Wissenschaft und Gesellschaft vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO). Als Biologe sei strukturiertes Denken gefragt, und das solle sich auch im Anschreiben widerspiegeln.

Was grundsätzlich gilt, ist natürlich auch im Anschreiben für Biologen von Bedeutung: Bewerber sollten in möglichst kurzen und prägnanten Sätzen auf maximal einer Seite versuchen, sich gut zu verkaufen. Das heißt, Erfolge und Erfahrungen, Stationen und Forschungsmodule, die bei der ausgeschriebenen Stelle hilfreich sein könnten, explizit zu erwähnen, auch wenn sie im Lebenslauf ebenfalls vorkommen. Es ist allerdings zu vermeiden, nahezu alle Stationen aus dem Lebenslauf noch einmal in anderen Worten wiederzugeben – sondern wirklich nur das, was speziell für die Arbeit in dem angeschriebenen Unternehmen qualifiziert.

Die fachlichen Qualitäten sollten zwar den Schwerpunkt des Anschreibens ausmachen, andere Fähigkeiten aber nicht gänzlich verborgen werden:

  • Fremdsprachenkenntnisse sind zum Austausch mit anderen Forschern oder beim Studieren von Papern von immensem Vorteil, daher sollten diese auch gesondert Erwähnung finden.
  • Nachweisbare Teamfähigkeit macht sich im Anschreiben ebenfalls gut, denn Biologen arbeiten oft mit anderen Mitarbeitern in Arbeitsgruppen zusammen. 
  • Kompetenzen, die eine Eignung als Führungskraft hervorheben, sollten nicht unerwähnt bleiben.

Es empfiehlt sich zudem, die Anforderungen aus der Stellenausschreibung als enge Vorlage zu betrachten, sich im Anschreiben daran zu orientieren und zu erklären, warum der Bewerber die Anforderungen in besonderer Weise erfüllt. 

Im letzten Satz des Anschreibens sollten die Gehaltsvorstellungen auftauchen, sofern dies explizit in der Stellenausschreibung verlangt werden. Falls nicht, kann darauf auch verzichtet werden. Abschließend sollte der frühestmögliche Eintrittstermin genannt sowie vermerkt werden, dass ein persönliches Kennenlernen Freude bereiten würde. Unter das Anschreiben gehört noch eine (eingescannte) Unterschrift.

Wer sein Studium oder seine Promotion erfolgreich beendet hat, darf sich gute Chancen ausrechnen, mit dieser Ausbildung im Rücken sofort im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Allerdings sind Berufseinsteiger in der Biologie in vielen Fällen zunächst auf befristete Stellen, Krankheitsvertretungen oder Honorarjobs angewiesen. Eine gute Bewerbung erhöht in jedem Fall die Chancen, dass die Zeit der Arbeitssuche so kurz wie möglich ausfällt.

Wer noch keine Berufserfahrung vorzuweisen hat, sollte sich bei seiner Bewerbung auf die Kenntnisse konzentrieren, die während des Studiums oder der Promotion erworben wurden. Passt beispielsweise das Thema der Abschlussarbeit zum Stellengesuch, sollte der Bewerber darauf eingehen, welche Methode aus welchen Gründen gewählt wurde oder andere Details nennen, die dem potenziellen Arbeitgeber zeigen, dass er sich mit der gewünschten Thematik bereits intensiv auseinandergesetzt hat.

Da die Berufsbilder von Biowissenschaftlern sehr breit gefächert sind, ist es entscheidend, bei der Bewerbung zum Berufseinstieg genau darauf zu achten, was der Arbeitgeber eigentlich will und wonach er genau sucht. Biologen haben in ihrer Ausbildung in der Regel bereits in verschiedene Bereiche hineingeschnuppert und auch über Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten Erfahrungen angesammelt. Diese dürfen dann auch gerne explizit erwähnt werden. Sie sollten sich bei einer Bewerbung jedoch überlegen, wie diese passgenau zugeschnitten werden kann, ohne die Personaler mit Überflüssigem zu langweilen.

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Bei Bewerbungen für eine Stelle in der wissenschaftlichen Forschung sollte die akademische Laufbahn als Biologe im Mittelpunkt stehen. Hier können die wissenschaftlichen Fähigkeiten und Erfahrungen ruhig detailliert ausgeführt werden. Dafür eignet sich eine Publikations- oder Forschungsübersicht, die als sogenannte „dritte Seite” hinter dem Lebenslauf in die Bewerbungsunterlagen einfügt werden kann. Aus der Bewerbung sollte zudem hervorgehen, welche Techniken und Methoden sich der Stellensuchende während seiner Laufbahn angeeignet hat. Dabei gilt es, das richtige Maß zu finden und nicht zu kleinteilig zu werden, damit sich der Arbeitgeber schnell ein umfassendes Bild vom Bewerber machen kann.

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Biologen, die bei Unternehmen in der freien Wirtschaft arbeiten möchten, können ihre Bewerbung – je nach Stelle – ein wenig freier formulieren und die Soft Skills im Vergleich zu den harten Fakten der akademischen Laufbahn prominenter platzieren. In der Wirtschaft ist dementsprechend eine Forschungs- und Publikationsliste weniger notwendig und in manchen Fällen sogar nicht gewünscht.

Bewerber sollten jedoch darauf achten, keine in der Wirtschaft grundsätzlich zu erwartenden Stärken wie beispielsweise die Kommunikationsfähigkeit hervorzuheben, sondern eher Dinge wie Teamfähigkeit und Problemlösungskompetenz. Gerade Letzteres kann vielleicht durch eine Studienarbeit oder Erfolge während früherer Karrierestationen gut belegt werden. Wichtig sei, dass der Bewerber für jede proklamierte Fähigkeit auch ein gutes Beispiel in der Hinterhand hat, sonst fällt er spätestens im Bewerbungsgespräch damit auf, rät der VBIO.

Auch in der Wirtschaft gilt es für Biologen, bei der Bewerbung auf den avisierten Job einzugehen und nicht den Eindruck zu vermitteln, dass das Schreiben so oder so ähnlich an Dutzende Unternehmen rausgeht. Wer sich als Biologe beispielsweise für einen Job in der Unternehmensberatung interessiert, sollte seine Expertise in technischen Anwendungen nicht so sehr herausstellen wie seine Analysefähigkeiten und sein Rüstzeug zum strukturierten Arbeiten.

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